Dr. Koch Tagungspräsident der Deutschen Herniengesellschaft 2013

Es wird einer der größten Kongresse des Jahres: Im Juni kommen 400 Ärzte aus ganz Deutschland nach Cottbus, um hier über das Thema "Hernienchirurgie" – die Behandlung von Bauchdeckenbrüchen – zu diskutieren.

Andreas Koch ist wahrlich kein Mann, der sich über einen Mangel an Arbeit beklagen kann. Täglich behandelt er rund 120 Patienten in seiner Praxis, operiert zusätzlich im Krankenhaus Forst. Gemeinsam mit einem Berliner Kollegen hat Koch ein Register für ambulante Hernienoperationen aufgebaut, in einem zweiten bundesweiten Hernienregister sitzt er im wissenschaftlichen Beirat.

Im März reist er nach Orlando, um dort als einer von nur fünf deutschen Medizinern Vorträge auf einem internationalen Hernienkongress zu halten. Eine seiner zentralen Aufgaben für 2013 liegt aber direkt vor seiner Haustür: Als aktueller Tagungspräsident der Deutschen Herniengesellschaft organisiert Andreas Koch einen Kongress, zu dem im Juni rund 400 Ärzte nach Cottbus kommen werden. "Gerade habe ich auch die Zusage von zwei ehemaligen Präsidenten der Amerikanischen Gesellschaft bekommen, die bei uns Vorträge halten werden – eine wirkliche Ehre", sagt der Chirurg zufrieden.

Wichtiger aber als die Ehre ist ihm die inhaltliche Bedeutung des Kongresses. "Schwerpunkt der Tagung ist die Lücke, die zwischen Anspruch und Realität klafft." Immer wieder nämlich würde in großen Studien untersucht, welche Operationsmethoden den größten Behandlungserfolg versprechen. "Aber diese Studien gehen von idealisierten Bedingungen aus", so Koch.

Die Ärzte in ihrer täglichen Praxis hätten oft ganz andere Sicht auf Erfolge und Misserfolge bestimmter OP-Techniken. "Hierüber offen zu reden, ist eine ganz wichtige Aufgabe, die letztlich zu mehr Patientensicherheit führen wird", ist sich Andreas Koch sicher.

Denn obwohl die Hernienchirurgie mit rund 250 000 Eingriffen jährlich allein in Deutschland längst ein alltäglicher Eingriff ist, herrscht unter Experten dennoch keine Einigkeit über die optimale Versorgung der jeweiligen Fälle. "Wenn wir uns genau angucken, wie die Ergebnisse unserer Arbeit in der Realität tatsächlich aussehen, wo mögliche Komplikationen drohen und wie sich Fehlerquellen ausschalten lassen, lassen sich immer bessere Resultate erzielen", erklärt Koch.

Der Hernienkongress ist trotzdem nicht nur für die Fachwelt der Medizin interessant – auch die Stadt kann von dem Ärztetreffen profitieren. Andreas Koch: "Wir haben ganz bewusst den Cottbuser Weltspiegel als Tagungsort ausgewählt, damit die Kollegen sehen, was für einen wunderbaren Kinobau wir hier in der Stadt haben."

Den Gesellschaftsabend will Koch mit seinen auswärtigen Kollegen im Spreewald verleben. "Ich bin sicher, dass danach nicht wenige Besucher Gefallen finden an unserer Region und gerne hierher zurückkommen." (Quelle: lr-online.de)

Hier kommen Sie zum Artikel der Lausitzer Rundschau

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